Rüde und Hündin?

Wenn ich erzähle, dass ich eine Hündin und einen Rüden habe, dann lautet zu 99% die Antwort : Ah Jussi ist kastriert.

Nein der ist nicht kastriert.

Hast du keine Angst, dass es dann Babys gibt.

Oder:

Den solltet ihr jetzt, aber bald mal kastrieren.

ein unkastriertes Rudel möglich ?image.jpeg

Ob eine unkastrierte Hündin und ein unkastrierter Rüde in einem Haushalt funktionieren,  hat uns so manches Kopfzerbrechen gekostet.

Dennoch wollten wir einen Rüden. Das passte einfach besser zu Suki, gerade weil sie doch eine ganz schöne Zicke sein kann.

Ich bleibe bei der Meinung: Kastration nur wenn medizinisch notwendig und der Hund wirklich leidet!

Eine Hündin zu kastrieren,  nur weil sie 2x im Jahr blutet? Wenn ich das nicht möchte lege ich mir keine zu.

Wichtig zu sagen, finde ich es dennoch, dass eine Kastration in manchen Fällen notwendig  und wichtig ist.image.jpeg

Bei einem Praktikum lernte ich eine Hündin mit einer Gebärmutterentzündung kennen, bei der viel zu spät gehandelt wurde und das überleben unklar war. Sowas wünscht man niemanden.

Aber nur aus Vorsorge eine gesunde Hündin zu kastrieren? Schließlich ist das ein nicht zu unterschätzender Eingriff, der so einiges durcheinander wirft.

Da mein Fachwissen leider begrenzt ist möchte auf diesen Artikel verweisen :https://www.facebook.com/Tierarzt.Jonigkeit/photos/a.557389487614620.123985.277383682281870/968433486510216/?type=1&theater

Ein weiterer sehr interessanter Artikel ist dieser hier : http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

 

Nun um zu meinem Fall zurück zu kommen.Wichtig war mir eine Absicherung zu haben. Das heißt ich kann die Hunde trennen und mir sicher sein sie können nicht zueinander kommen.

Bei der ersten Läufigkeit hatten wir die Möglichkeit sie auf zwei Etagen zu halten. Einer hat mit Suki unten geschlafen, der andere mit jussi oben.

Suki hat das nichts gemacht, aber Jussi war durch den Wind. Er hatte keine Ahnung was denn los ist. Er war erst 10 Monate und völlig verwirrt. Einmal ist er mir mitten auf dem Feld nach Hause gerannt, was er niemals tun würde.

Aber das waren 3 unangenehme Tage und dann hatte sich die Sach gegessen, also noch annehmbar.

Diesmal hatte ich leichte Zweifel. Aber diese waren unbegründet. Die erste Wochen waren Beiden zusammen und man hat nichts bemerkt.

Als sie in die Standhitze kam , haben wir sie ruhigen Gewissens zu den Elos gegeben, die passend auch läufig waren 😀

Suki hat sich pudelwohl gefühlt und uns nicht vermisst 🙂 Ich war sie zwischendurch aber auch besuchen.

Jussi war auch völlig entspannt und hat sein Einzelhundleben genossen. Nach ein paar Tagen haben wir sie wieder geholt. Da gab es dann noch einen kleinen durchdreher von Jussi, da Suki einfach nach 3 läufigen Hündinnen roch. Nach 1,5 unruhigen Tagen war jedoch Ruhe im Karton. Und als Fazit waren wir alle zufrieden.

Lieber 1,5 Tage die ein bisschen unruhig sind, als eine lebenslange Kastration.

 

Wie die nächsten Läufigkeiten werden kann ich noch nicht sagen, aber ich bin optimistisch. Sollte ich jedoch irgendwann sehen, dass einer meiner Hunde leidet und das nicht zumutbar ist, werde ich eine Kastration in Betracht ziehen, ebenso bei Erkrankungen. Solange wir jedoch so alle damit leben können, sehe ich keinen Grund aus Bequemlichkeit zu kastrieren.

Als Fazit möchte ich sagen, dass jeder Hund ein Individuum ist und als solches behandelt werden. Ein pauschales Rezept gibt es nicht und jeder sollte vor einem solchen Eingriff einen kompetenten Tierarzt zur Rate ziehen.

Liebe Grüße Lily mit Suki und Jussi

 

8 Kommentare Gib deinen ab

  1. „Als Fazit möchte ich sagen, dass jeder Hund ein Individuum ist und als solches behandelt werden. Ein pauschales Rezept gibt es nicht und jeder sollte vor einem solchen Eingriff einen kompetenten Tierarzt zur Rate ziehen.“

    Zudem sollten die Möglichkeiten der Halter beachtet werden. Ist eine räumliche Trennung möglich, gibt es Ausweichmöglichkeiten und wie geht es den Hunden…

    Aber jeder wie er mag….

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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    1. sukijussi sagt:

      Na klar. Habe ich ja oben hingeschrieben. Das ist ja die Grundvoraussetzung. Aber wie du sagst , jeder wie er mag.

      LG Lily, Suki und Jussi

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  2. Andrea sagt:

    Linda war ja schon kastriert, als ich sie aus dem Tierschutz bekommen habe und ich bedaure das zutiefst. Ich denke nämlich wie Du, solange keine eindeutige medizinische Indikation oder sonst ein hoher Leidensdruck vorliegt, hat das zu unterbleiben. Leider gehört es ja heute schon zum guten Ton, seinen Hund kastrieren zu lassen. Leuten, die mir mit dieser Meinung kommen, stelle ich nur eine einzige Frage: „ich nehme an, sie sind auch kastriert!“. Schließlich hat das ganze unangenehme Gedöns dann auch sofort ein Ende… 😉

    Nur zum Verständnis. Ich rede hier nicht von Kastrationen im Sinne des Tierschutzes bei Straßenhunden. Das ist etwas ganz anderes…

    Einer der Artikel, die Du angefügt hast, verweist ja schon auf mögliche medizinische Indikationen, wenn kastriert wurde. Jeder Frau, die sich einer Totaloperation unterziehen muss, werden anschließend Hormone gegeben. Bei einer kastrierten Hündin habe ich noch nie davon gehört. Fehlende Hormone können aber u.U. eine ganze Bandbreite an unangenehmen Folgeerscheinungen bis hin zu schwerwiegenden Krankheiten nach sich ziehen und da ich mich gerade damit beschäftige, stehen mir diesbezüglich alle Nackenhaare zu Berge. Ich werde diesen Ansatz für Linda auf jeden Fall weiter verfolgen und kann nur hoffen, dass die Modeerscheinung „Kastration“ sich bald wieder auf ein medizinisches Normalmaß einpendelt.

    LG Andrea mit Linda, der armen Socke, die ja mit ihrem fehlenden Schwänzchen schon zur Hälfte verstümmelt ist… 😦

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    1. sukijussi sagt:

      Bei Tierschutzhunden ist das natürlich was anderes, allein deshalb weil es einen anderen Hauptgrund hat.
      Was du da schreibst ist wirklich interessant und solche Gedanken kamen mir auch schon in den Sinn.
      Immer mehr habe ich das Gefühl, die Kastration ist die Lösung für alles.

      Ehrlich gesagt, ich kenne mehrer Hunde die einfach so kastriert wurden. Teilweise völlig glücklich und zufrieden, aber das Argument :’Jeder Hund muss kastriert werden , sonst leidet er. Nun ja, das erweckt bei mir jetzt nicht den Eindruck.
      Außerdem finde ich es wird doch ein großes Risko , mit leichter Hand, in Kauf genommen. Und was du mit den Hormonen erläuterst klingt mehr als plausibel.
      Mittlerweile gilt man als unnormal , wenn man seinen Hund nicht kastriert und wenn Jussi mal Seifenblasen im Köpfchen hat, lautet die Lösung : Kastration.

      Die Antwort muss ich mir übrigens merken 🙂

      Liebe Grüße Lily, Suki und Jussi

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  3. Isabella33 sagt:

    Wir haben ja mal gezüchtet, und hatten immer einen „Decktaganzeiger“ im Haus.
    Wenn die heisse Hündin nicht gedeckt werden sollte, war sie entweder 1 Woche bei Freunden, die zwei Hündinnen von uns hatten, oder wurde in der Standhitze vom Rüden getrennt. Das haben wir extra räumlich so eingerichtet. Auch ein Stück Garten hatte die Hündin für sich, und einer schlief von uns im Gästezimmer mit der Hündin. Niemals würde ich grundlos weder Rüde, noch Hündin kastrieren lassen.
    Ich weiss vorher, dass die beiden mindestens 2x im Jahr für einige Tage getrennt werden müssen.
    Isi’s Mutti wurde sogar alle 4 Monate heiss 😥
    Liebe Grüße Heidi

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    1. sukijussi sagt:

      Decktageanzeiger ist ein gutes Wort 🙂

      Nun da habt ihr es ja ähnlich gehandhabt. Ich finde es auch wirklich praktisch jemanden zu haben, dem man seinen Hund notfalls anvertrauen kann.

      Ich bin auch durchaus der Meinung, dass Rüde und Hündin mit passenden Möglichkeiten unkastriert halten kann.

      Alle 4 Monate? Oh je. Suki wird alle 6 – 7 Monate.

      Liebe Grüße Lily mit Suki und Jussi

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  4. Auch bei uns war es lange Zeit so, dass unsere Hunde alle unkastriert waren. Dingo wurde damals wegen einer massiven Prostatavergrößerung kastriert – da war er aber auch schon fast 8 Jahre alt. Bei Damon war es früher, er war aber so überaktiv bei läufigen Hündinnen, dass er mehrmals zum Tierarzt musste an den Tropf er hat sogar aufgehört zu trinken wenn Lady und dann später Laika läufig war.
    Ohne diese Gründe wären Beide nie kastriert worden … und auch unsere Hündinnen waren immer intakt. Cara ist jetzt die erste kastrierte Hündin – wir haben sie so aus dem Tierschutz bekommen, leider. Für mich völlig unverständlich wie man mit vier Monaten eine Hündin kastrieren kann – und auch Damon scheint bei ihr etwas zu vermissen!

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

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  5. Anna&Capo sagt:

    Auch Capo war bereits kastriert, als wir sie bekamen! 😦 Schon schade, aber auch verständlich. Zum Glück hat sie alles gut überstanden und ist nicht krank!
    Ich hoffe trotzdem, dass in Zukunft nicht mehr so viele Hund die OP überstehen müssen!

    L.G. Anna mit Capo

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