Selbstexperiment : Hütehund überfordern

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Oder auch : Dinge die ich einmal und nie wieder tue.

Googlet man nach Hütehunden braucht es nicht lange bis man auf die Wörter : Überforderung und Ruhe beibringen trifft. Auch ich predige diese Wörter jedem der einen Aussie bekommt.

Tja, genau ich machte letztens genau diesen Fehler und habe meinen Hund überfordert ohne danach ihm Ruhe zu ermöglichen.

Aber von vorne.

Letzte Woche Mittwoch bekam ich schon berichtet, dass Jussi wohl sehr aufgdreht ist und eine ganz geringe Frustrationsschwelle hgat. Also entschied ich mich eine kleine Runde Fahrrad zu fahren. Ihm tut das immer gut, sich mal nur auf eine Sache zu konzentrieren. Jedoch hatten wir gleich 2 doofe Begegnungen. Besser wäre ich an dieser Stelle umgedreht, hätte ihn einfach ins Körbchen geschickt und schlafen gelassen. IMG_0786DSC_0993

Keine Ahnung was mich geritten hat, dass ich das nicht getan habe. Vermutlich weil mein Tag stressig war und ich einfach mal raus wollte.

Also fuhr ich weiter und weiter bis zum Fluss. Alles gut soweit, wir machten eine Pause am Wasser. Irgendwann fing Jussi wie immer am Wasser an zu buddeln und bellen, wie er das immer tut. Das breche ich eigentlich immer ab, damit er sich nicht zu hochpusht.

Irgendwie dachte ich an diesem Tag vielleicht tut ihm das gut und er findet irgendwann selbst ein Ende.DSC_0606

Von wegen es wurde immer schlimmer, er rannte von einer Seite zur nächsten und bellte. Nach einiger Zeit kam ein anderer Hund, ich wollte Jussi zu mir rufen und unser „Experiment“ abbrechen. Meine Worte kamen gar nicht mehr an , Jussi hatte einen Tunnelblick und rannte ohne mich nur an zu gucken zu diesem Hund. Sowas hat er noch nie gemacht. Er hat mich gar nicht wahr nehmen können.

Ich hole und sage ruhig „Hey, das geht nicht „. Jussi schmeißt sich zitternd auf den Rücken, ich war völlig perplex. So war er noch nie, er war völlig weggetreten. Ich beuge mich zu ihm runter, er springt mir sofort in den Arm und dreht schier durch. Der Blick völlig irre und total gestresst.

Ich habe ihm dann ruhig und klar gesagt was zu tun ist und wir sind relativ ruhig nach Hause gekommen.

Zuhause war er fix und fertig.

 

Ich habe viel gelernt an diesem Tag. Wie wichtig es doch ist, dass ich Jussi Ruhe verschaffe und ihn nicht einfach immer mehr und mehr machen lasse. Und an einem Tag an dem er eh sehr aufgeregt ist, nur noch ruhige Dinge mache.

Andererseits hat es mich auch in meiner bisherigen vorgehensweise bestärkt. Ich habe nämlich zwei sehr ausgeglichene Hunde und bin da heilfroh drum . Wir machen unter dem Strich relativ viel, aber es gibt ebenso Rughephasen und spätestens jetzt weiß ich auch warum diese so wichtig sind.

LG Lily

 

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Socke-nHalterin sagt:

    Was für ein Erlebnis…. Ich finde es toll, dass Du ganz offen und ehrlich darüber berichtest.
    Und wenn Du daraus Deine Lehre gezogen hast, dann war es ein gutes Erlebnis…..

    Ich bin froh mit Socke einen entspannten Hund an meiner Seite zu haben, da ich selber eher der Jussityp bin…. ;o)

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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    1. sukijussi sagt:

      Das hat mir eindeutig gereicht. Eigentlich habe ich ja sehr ausgeglichene Hunde und werde gefragt des Öfteren ob ich Ihnen Beruhigungsmittel gebe. Aber ich habe jetzt genau gesehen, dass es nicht selbstverständlich ist und Jussi deutliche Strukturen braucht.

      Suki ist da wohl Socke sehr ähnlich, ich habe Suki noch nie wirklich überdreht gesehen.

      Vielen Dank und liebe Grüße!

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  2. Aussie Jazz sagt:

    Ich weiß genau was du meinst. Ich habe hier ja ein ganz großes Sensibelchen bei mir zu Hause sitzen und nicht die viele Auslastung, sondern die Ruhe macht den Alltag aus. Für mich ist das meistens sogar schwieriger, ich selbst würde gerne mehr raus, Fahrrad fahren oder was auch immer, aber Jazz braucht ganz viel Ruhe und seine klaren Muster. Obwohl er es von Welpe an nicht anders gekannt hat. Aber ich finde es unglaublich wichtig, anderen Hunde- und vor allem Aussiehaltern zu vermitteln, wie wichtig Strukturen und Ruhe im Alltag sind. Toller, vor allem wahrer Beitrag! 🙂

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    1. sukijussi sagt:

      Spanned auch von anderen zu hören. 😊Ich habe ja eigentlich zwei sehr ruhige Hunde und kann auch selbst sehr „pushenden“ Sport wie Agi machen ohne das sie durchdrehen, aber das ginge nicht, wenn ich nicht darauf achte, dass unterm Strich alles ausgeglichen ist. Mit einem Hund wie Jazz stelle ich mir das dann gar nicht so einfach vor und habe auch sehr großen Respekt davor. Ich habe jetzt ja nun selbst erlebt was selbst bei einem ruhigen Hund passieren kann, wenn es mal aus dem Ruder läuft..

      LG Lily

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  3. Eva sagt:

    Bei uns ist es ähnlich. Mit einem Husky. Wollen einem immer alle sagen was der braucht. Der muss doch jeden Tag 25 km laufen! Der muss doch ziehen! Es ist nervig und die meisten Husky’s sind dadurch nicht mal ausgelastet, bzw. vielleicht schon überlastet und drehen richtig auf. Von Ruhe keine Spur.
    Wir kennen das auch nur zu gut. Sind wir mal einen Tag am Strand. Dreht Kylar richtig auf. Er rennt von a nach b. Jagt Möven und anderen Hunden hinterher. Am Anfang haben wir den Fehler gemacht das wir da nie zur Ruhe gekommen sind. Wir wollten unserem Hund ja was bieten. Heute sind wir schlauer. Schlagen wir unser Strandzelt auf, dann wird es freudig umrundet und wir drei schmeißen uns davor oder rein und pennen ein paar Minuten vielleicht auch Stunden und dann gibts lieber eine zweite ruhige Runde. Die Mensch und Hund gut tut.
    Finde es klasse das du das so schön ehrlich erzählst und auch andere damit zum nachdenken anstubst. Auch mir wurde gerade wieder bewusst. Was wir für ein Glück mit ihm haben.

    Liebe Grüße

    Eva

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